Es ist schwierig, die Grenze zwischen Information und Unterhaltung zu ziehen. Auch zwischen Dokumentationen und fiction passt manchmal kein Grashalm mehr. Stattdessen wird heutzutage meist übergreifend von „Narrativen“ gesprochen, was bedeutet, dass mehrere Autoren und Quellen zu einer Erzählung zusammengefasst werden. Beim Film sind solche Autoren dann neben Regisseur und Drehbuchautor zum Beispiel auch Kostüm- und Setgestalter, Sound Designer und sogar die Schauspieler. Quellen, die man anzapft, sind oft andere Narrative, vor allem über Orte, Zeiten, vielleicht auch Architektur, Pop, Natur, Kunst, Wissenschaft. Kann man das lesen, lernt man also, während man natürlich auch unterhalten wird.
Ein Beispiel für eine Dokumentation
Nehmen wir an, dass eine Dokumentation über Online-Casinos wie Hyperino ohne einzahlung gedreht wird. Diese wird womöglich beinhalten, nach welchen Kriterien die Algorithmen der Maschinen funktionieren. Potentiell kommen Grafikdesigner und Spielentwickler zu Wort. Dies sind inhärente Quellen, sozusagen aus erster Hand. Aber natürlich wird explizit oder implizit auch die Geschichte von Casinos eine Rolle spielen. Die Architektur dieser Häuser und das Design ihrer Tische und Automaten. Wer solch eine Doku dreht, wird sich sicher gut überlegen, an welche Narrative und Traditionen er anknüpfen will, wie er also „kontextualisiert“. Dazu wählt er Quellen und Narrative aus. Gar nicht unähnlich dem Spielfilm-Drehbuchautor und -Regisseur.
Ein Beispiel für einen Spielfilm
Will man eher mehr Unterhaltung als (Interesse für das Thema durch) Information vermitteln, greift man in den Regel zu einem Spielfilm mit eingängiger Handlung, attraktiven Schauspielern und ein, zwei Ködern für das Marketing, ob im Bereich Special Effects, prominente Gaststars, schockierende oder besonders lustige Szenen. Denn die Unterhaltung soll schon weit vor dem Filmstart beginnen und auch erst später abklingen – am besten bis zum Kauf der DVD oder anderer Nebenprodukte. Im Bereich Online-Games würde sich natürlich Cross-Marketing sehr anbieten. Gerade vor dem Filmstart ließe sich aber auch hier vieles einfügen, was den Filmgenuss steigert und zum Beispiel Hintergrundwissen anfüttert. Denn: Ein bisschen (zu) wissen (meinen) macht erst recht neugierig!